Von kleinen Aufsitzrasenmähern über vielseitige Fahrzeuge wie die Gustis der Airport Authority bis hin zu gigantischen Winterdienstfahrzeugen mit Riesenpflug – unsere Automobil-Mechatroniker:innen sind für die technische Wartung der über 500 Fahrzeuge in der Flotte der Flughafen Zürich AG verantwortlich. Diese breite Palette bietet den Nachwuchstalenten eine besonders fundierte Ausbildung.
In der Fahrzeugwerkstatt im Werkhof herrscht stets ein geschäftiges Treiben. Maschinen surren, Werkzeuge klirren und Elias Wille, einer unserer angehenden Automobil-Mechatroniker EFZ im dritten Lehrjahr, widmet sich konzentriert den verschiedenen Fahrzeugen, die im emsigen Betriebsalltag am Flughafen Zürich im Einsatz sind. Unser Unternehmen bildet die Lernenden in der Fachrichtung Nutzfahrzeuge aus, doch sie schrauben im Alltag ebenfalls regelmässig an Personenwagen. So eröffnen sich ihnen nach dem Abschluss umfassendere berufliche Möglichkeiten und erweiterte Perspektiven, da sie als Generalist:innen nahezu jedes Problem an einem fahrbaren Untersatz beheben können. «Egal, ob nachhaltige Elektroautos, riesige Entsorgungsfahrzeuge oder flughafenspezifische Vehikel – die Aufgaben sind immer abwechslungsreich und es gibt keine zwei identische Problemstellung», schwärmt Elias. Nach seiner gymnasialen Maturität wollte er sein theoretisches Wissen praktisch anwenden. Deshalb begann er nach einem Praktikum in unserem Unternehme eine von regulären vier auf drei Jahre verkürzte Ausbildung. Dies ist möglich, da ihm einige allgemeinbildende Fächer aus der Matura angerechnet werden. Sein Fernziel ist ein Studium mit Spezialisierung auf Automobil- und Fahrzeugtechnik. Dazu wollte Elias zuerst den Blickwinkel des Ausführenden einnehmen, um später als Entwickler über ein besseres technisches Verständnis zu verfügen.
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Mehr als nur Schraubenschlüssel
Besonders faszinierend findet Elias die Kombination aus Mechanik und Elektronik. Es reizt ihn, dass moderne Fahrzeuge nicht nur aus mechanischen Komponenten bestehen, sondern auch hochentwickelte elektronische Systeme beinhalten. Jedes Gefährt ist heutzutage mit einer Vielzahl von Steuergeräten und Sensoren ausgestattet, die ständig miteinander kommunizieren und Daten austauschen. «Es gibt das Vorurteil, dass wir infolge der Digitalisierung nur ein Diagnosegerät anschliessen müssen und sich unsere Tätigkeit auf den reinen Teilchenwechsel beschränkt», so Elias. Dass die Technologie definitiv (noch) nicht unfehlbar ist, zeigt sich rasch beim Schulterblick in der Werkstatt bei einem Passagierbus mit defekter Klimaanlage. Zuerst generiert das Diagnosegerät nur eine allgemeine Fehlermeldung, dann zeigt es einen vermeintlichen Defekt an, der technisch gar nicht möglich ist. Hier kommt Elias’ Fachwissen zum Zug: Schritt für Schritt überprüft er die unterschiedlichen Komponenten, um die Ursache zu finden. Ein grosses Plus sieht Elias darin, dass die Gabelstapler- und Lastwagenprüfung Teil der Ausbildung sind.Lernen in der Königsklasse der Fahrzeuge
Ein Highlight seiner bisherigen Lehrzeit war für Elias der Auftrag, ein Ziegler-Feuerwehrauto von Schutz & Rettung Zürich zu warten. Dieses spezielle Flughafenfahrzeug ist 48 Tonnen schwer und stellt selbst erfahrene Mechaniker:innen vor Herausforderungen. Elias durfte nach einem umfassenden Service bei einer Probefahrt den imposanten Wasserwerfer auf dem Dach betätigen, der 6'000 Liter Wasser pro Minute sprühen kann: «Das war ein eindrücklicher Moment, als ich im Schneegestöber auf einer Wiese die ganze Kraft des Fahrzeugs spüren konnte und das Wasser innert kurzer Zeit gefror.» Die eigene fachliche Entwicklung zu sehen, findet er beeindruckend und meint, er habe von seinen Teamkollegen mit ihren jeweiligen Spezialisierungen und seinem Berufsbildner Kevin Wälli schon viel profitieren können. Am Anfang sei es ihm noch etwas schwergefallen, einmal kräftiger zuzupacken, wenn sich etwa eine Schraube nicht lösen wollte oder ein Teil klemmte – mittlerweile geht er selbstbewusst ans Werk. Neben einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen und körperlicher Fitness betont Elias, wie wichtig es ist, keine Scheu davor zu haben, zum Beispiel mit Motorenöl in Berührung zu kommen und einmal schmutzige Hände zu kriegen. Positiv an seinem Beruf bewertet er, dass seine Tätigkeit sichtbare Ergebnisse liefert: «Am Abend das Ergebnis meiner Arbeit zu sehen, ist ein fantastisches Gefühl.»Steckbrief Elias Wille
Alter: 21Oldtimer oder Youngtimer: Youngtimer, wegen ihres mechanischen Potenzials und der Individualität.
Reifen- oder Ölwechsel: Reifenwechsel, da er schnell und effizient erledigt werden kann.
Automatik- oder Schaltgetriebe: Automatik für den Alltag, Schaltgetriebe für das echte Fahrgefühl.
Verbrennungs- oder Elektromotor: Verbrennungsmotor, weil er handfester und vielseitiger ist.
PKW oder Nutzfahrzeuge: Nutzfahrzeuge, weil sie mehr handwerkliches Geschick erfordern.
Winterdienstfahrzeug Schmidt oder Jetbroom: Jetbroom, wegen seiner Ästhetik und der hochwertigen Verarbeitung.
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Ready for Take-off? Lehrstellen am Tor zur Welt
Die Flughafen Zürich AG bildet 13 Lehrberufe mit rund 60 Lernenden in den Bereichen Betrieb & Unterhalt sowie Administration & Informatik aus. In der Serie Karrierecockpit stellen wir in jeder Homebase-Ausgabe einen anderen Lehrberuf vor.
Seit Anfang August sind unsere Lehrstellen mit Lehrbeginn im Sommer 2025 online. Kennst du jemanden, der auf Lehrstellensuche ist?