An ihrem ersten Arbeitstag am 1. Juli 1998 war der Flughafen ein anderer als heute. Zwar gab es schon die Family Services wie auch das Transithotel, das Susan Heule, Manger Family Services & Transit Hotel, mit ihrem Team betreut. Aber beide Angebote kamen weitaus bescheidener daher als wir sie heute kennen.
Vom bescheidenen Anfang…
Als wir sie besuchen, wirbelt Susan Heule umher und erledigt mehrere Aufgaben gleichzeitig: Einer Passagierin verkauft sie ein Flughafenwimmelbuch für die aviatikbegeisterte Tochter und hilft kurzerhand mit, es im randvollen Koffer zu verstauen. Für eine andere Mutter sucht sie flink die richtige Windelgrösse heraus. Susan erinnert sich: „Als ich angefangen habe, waren wir mit den Family Services noch unten im Keller angesiedelt und hatten eine Tür mit direktem Zugang zum Vorfeld. Wir haben jeweils den Wäscheständer nach draussen gestellt, um die Bettwäsche zu trocknen. Das wäre heute undenkbar.“ Auch die Reisenden hätten sich verändert, sagt die Toggenburgerin: „Früher war Reisen ein Abenteuer, das nur für Wenige erschwinglich war, heute haben wir eine viel breitere Durchmischung an Passagieren.“
… zum umfangreichen Angebot für reisende Familien
Am meisten genossen hat Susan Heule jeweils den Hochbetrieb zur Ferienzeit mit oft über 200 Kindern pro Tag. Kunterbunt und fröhlich sei dieses Treiben immer gewesen. Am meisten sei ihr immer das Herz aufgegangen, wenn sie Kindern aller Kulturen, Nationalitäten und Hautfarben beim gemeinsamen Spielen zugesehen habe, sagt Susan Heule: „Die Kinder konnten sich auch ohne gemeinsame Sprache verständigen. Das lässt einen die grossen Konflikte in der Welt für einen kurzen Moment vergessen.“
Eine Spielzeugwippe in Form eines Flugzeugs, auf dem noch das Logo des Grossprojektes „Airport2000“ und die Immatrikulation „HB-FDZ-2“ prangen, hat es Susan besonders angetan: „Schon vor meinem Stellenantritt war dieses von unserer Schreinerei angefertigte Spielzeug hier und wurde von den Kindern rege benutzt. Ich hoffe, dass es das auch noch lange nach meiner Pensionierung tun wird.“
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Besondere Momente und Begegnungen
Über die Jahre hatte Susan Heule viele bereichernde, aber manchmal auch skurrile Begegnungen. Von Heiratsanträgen bis zu gestrandeten Passagieren ohne Einreisevisum, die sie während der Pandemie notfallmässig unterbringen musste, hat sie schon alles erlebt. Sie war stets die Dienstleisterin und fand für alles und alle eine Lösung. Mehr noch als das war Susan Heule aber auch immer einfach eine Menschenfreundin, die den Austausch mit ihren Gästen genoss und sich darüber freute.
Aufgrund ihrer Pensionierung hatte sie kurz vor Weihnachten ihren letzten Arbeitstag. „Das Zurückgeben von Uniform und Flughafenausweis ist schon ein emotionaler Moment.“ Was sie mitnimmt, sind unzählige schöne Erinnerungen und Glücksmomente. Den Flughafen wird sie auch künftig als Reisende besuchen. Wer weiss, ob sie sich dann auch die bequeme Variante gönnt, schon am Vorabend eincheckt und im Transithotel übernachtet?
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