Nachhaltigkeit hat am Flughafen Zürich viele Facetten. Der Boden als Ressource liegt uns besonders am Herzen. Deshalb verwerten wir beim Bau abgetragenen Boden in der Region, um die Fruchtbarkeit von Ackerflächen zu erhöhen, wie es gesetzlich vorgegeben ist. Vier Projekte in Niederhasli, Kloten, Winkel und Rümlang sind realisiert, weitere Bodenaufwertungen sind in Arbeit.

Im «Chliwis» in Kloten (Foto 1) sowie in der «Langmatt» in Rümlang (Foto 2) wurde Boden vom Flughafen aufgetragen. Die Fläche in Rümlang nach der fertigen Bodenaufwertung (Foto 3).

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Bessere Äcker dank besserem Boden

In der Zone West planen wir den Bau von zusätzlichen Standplätzen für Flugzeuge. Weil ein Acker dafür weichen musste, wurden Ober- und Unterboden abgetragen und neu genutzt – so geht die Fruchtbarkeit dieses Bodens nicht verloren. Das verlangt einerseits das Umweltschutzgesetz, andererseits die Verordnung über das Vermeiden und die Entsorgung von Abfällen. Der Bodenaushub der Zone West war von guter agrarischer Qualität. Es bot sich an, eine wenig fruchtbare Ackerfläche mit dem Material aufzuwerten.

Von der Zone West ins Zälgli

Unsere Abteilung Nachhaltigkeit und Umweltschutz setzte sich mit der Sektion Tiefbau von Airfield Maintenance zusammen. Ziel des Projekts war, den Boden möglichst nahe bei der Baustelle zu verwerten. Gefunden wurden die Parzellen westlich des Flughafens, im Gebiet Zälgli in Niederhasli. Das Land war bereits landwirtschaftlich genutzt worden. Allerdings wies es Senken mit einer dünnen Schicht Humus auf, was den Ertrag reduzierte.

Ein Boden zieht um

Hier entfernten wir den vorhandenen Oberboden, den Humus. Auf dem zum Vorschein kommenden Unterboden verteilten wir den Unterboden aus der drei Kilometer entfernten Zone West. Das Ganze überdeckten wir mit dem ursprünglichen und dem neuen Oberboden. Das Gelände wurde etwas erhöht und ausgeebnet: In Zukunft können die Ackerpflanzen überall tief Wurzeln schlagen.

Neue Fruchtfolgeflächen

Der Boden aus der Zone West steigert die ackerbauliche Güte. Und nach einer gezielten Folgebewirtschaftung erfüllt die Zälgli-Parzelle die Kriterien als Fruchtfolgefläche (FFF). Fruchtfolgeflächen sind Gebiete, die wegen der Bodenbeschaffenheit für die Landwirtschaft besonders geeignet sind. Der Bund will damit die agrarische Landesversorgung sichern. Gemäss seinen Vorgaben muss der Kanton Zürich mindestens 44‘400 ha FFF ausscheiden. Wer eine FFF von mehr als 0.5 ha überbaut, muss an anderer Stelle gleichwertigen Ersatz bieten.

Guthaben für den Flughafen

Das erfolgreiche Projekt im Zälgli war eine weitere Gelegenheit, die Abläufe einer Bodenaufwertung durchzuspielen. Gleichzeitig kann mit der optimirterten Fläche ein kleines Guthaben für den Flughafen aufgebaut werden – für zukünftige Verdrängungen von Fruchtfolgeflächen.