Der Winterdienst ist eine Organisation, die sich während der Wintermonate jeweils formiert und in Bereitschaft bleibt, um den Flughafen schnee- und eisfrei zu halten. Wie schaffen es die Mitarbeitenden, dass der Flughafen Zürich noch nie wegen Winterwetter geschlossen werden musste?
Einsatzbereite Crew
Jedes Jahr, vor Beginn der Wintersaison, absolvieren alle Mitarbeitenden eine Schulung. Auf dem Programm stehen Theorie, Webtraining, Fahrzeugtraining und eine Praxisfahrt des gesamten Räumzuges auf den Pisten, Rollwegen und dem Vorfeld. “Bei der Praxisfahrt werden alle Manöver geprobt und eingeübt“, erklärt Daniele Ricciardi, Leiter Winterdienst.
Multifunktionelle Fahrzeugflotte
Auf eine statthafte Flotte von 70 Fahrzeugen kann der Winterdienst zugreifen. Die Fahrzeuge sind je nach Saison vielseitig einsetzbar. Im Sommer werden beispielsweise Lastwagen mit Mulden im Bauunterhalt genutzt, während der Wintermonate dienen sie als Pistenenteiser. Einige Landwirtschaftstraktoren sind das ganze Jahr über im Einsatz: Im Sommer zum Mähen und im Winter für die Schneeräumung.
Die Aufgabe des Räumzugs
Der Räumzug wird angeführt von Kehrblasgeräten, einer Art Lastwagen mit einem Pflug, einer Bürste und einem Gebläse. Während der Pflug die Schneemassen grob wegräumt und die Bürste den übrigen Schnee wegbürstet, bläst das Gebläse die restliche Feuchtigkeit weg.
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Wenn die Schneemenge auf dem Vorfeld zu gross ist, um sie an den Rand der Fläche zu schieben, wird sie entweder mit einer Verladefräse oder einem Radlader in bereitstehende Kipplaster gefüllt. Der gesammelte Schnee wird dann in eine der zwei Schneedeponien am Flughafen transportiert und von dort in die Grünzone geschleudert.
In einer Formation eines Räumzugs sind bis zu acht Kehrblasgeräte, zwei Einzelpflüge und eine Schneefräse im Einsatz, die versetzt hintereinander positioniert sind. “Winterdiensteinsätze erfordern präzise Planung und Koordination, da schon kurze Verzögerungen zu Beeinträchtigungen des Flugbetriebs führen können”, so Daniele.
Rund zwei Millionen Quadratmeter Fläche kann so effizient geräumt werden – im Idealfall. Der längste kontinuierliche Winterdienst-Einsatz fand übrigens im Jahr 2014 statt und dauerte 116 Stunden.
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Die Rolle des Leithammels
Die vorderste Person im Räumzug nennt man «Leithammel» - Elio Amstutz ist einer von ihnen. Es ist bereits seine sechste Saison, in der er beim Winterdienst dabei sein darf. «Es ist ein sehr aufregendes Gefühl, wenn wir mit dem Räumzug aus der Winterdiensthalle ausfahren und uns auf den Westplätzen formieren.» Er mag seine Einsätze im Winterdienst: «Das Spannende ist, dass jeder Einsatz anders ist.» Elio gefällt es, mit anderen Abteilungen zusammenzuarbeiten. «Früher war ich bei den Enteisern. Einmal hat es so stark geschneit, dass wir mit den Marshallern zusammenarbeiten und eine andere Räumgruppe unterstützen durften. Das war der Hammer!», erinnert er sich. Sein Mobiltelefon liegt diese Tage immer griffbereit, falls der nächste Einsatz im Winterdienst ruft. Elio ist bereit.
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Bildgalerie: Enteiser, Pneulader, kleine Schneefräse, grosse Schneefräse
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