Edelweiss wird ihren ersten Airbus A350-900 im zweiten Quartal 2025 als erste Schweizer Fluggesellschaft in Betrieb nehmen. Bis Ende 2026 werden sechs Flugzeuge dieses Typs als Ersatz der fünf Airbus A340-300 und für weiteres Langstreckenwachstum in die Flotte aufgenommen.
Der Airbus A350 gehört zu den schnellsten, treibstoffeffizientesten und umweltfreundlichsten Langstreckenflugzeugen. Die Maschine fliegt nach Übersee bis zu 30 Minuten schneller, verbraucht auf der gleichen Strecke bis zu 25 Prozent weniger Treibstoff und stösst damit rund 25 Prozent weniger CO2 aus als der Airbus A340. Auch die Lärmemissionen sind um bis zu 50 Prozent geringer als beim Airbus A340.
Der Airbus A350 trägt dazu bei, die anspruchsvollen betrieblichen Rahmenbedingungen am Flughafen Zürich sowie die Umweltschutzvorgaben in Bezug auf CO2-Ausstoss und Lärm zu meistern, sodass Edelweiss auch in Zukunft ihr Geschäftsmodell am Hub Zürich erfolgreich betreiben kann. Der Heimatflughafen Flughafen Zürich hat dabei die eingeschränktesten Betriebszeiten vergleichbarer europäischer Flughäfen. Komplexe An- und Abflugrouten aus Lärm- und Umweltschutzgründen sowie sich kreuzende Pisten limitieren ausserdem die Anzahl Flugbewegungen pro Stunde. Bei schlechtem Wetter, wie es in Zürich häufig der Fall ist, reduziert sich die Anzahl möglicher Starts und Landungen zusätzlich, was häufig zu Verspätungen, verpassten Anschlussflügen und Flugausfällen führt. Mit dem Geschwindigkeitsvorteil des Airbus A350 kann diesen Verspätungen entgegengewirkt und sichergestellt werden, dass die Betriebszeiten am Flughafen besser eingehalten werden können.
Eine Reduktion der Betriebszeiten wie sie in der Nachtruhe-Initiative gefordert wird, ohne die Möglichkeit, Verspätungen abzubauen, würde die Vorteile, welche aus der Geschwindigkeit des Airbus A350 resultieren wieder zunichtemachen und zu einer deutlichen Verkleinerung des Angebots führen.
Die Einschränkung der Betriebszeiten bekämpft nicht die Ursachen, sondern nur die Symptome, unter denen die Region leidet. Die verspäteten Abflüge hängen vor allem mit der Art und Weise des Flughafenbetriebs zusammen. Die Flüge können aufgrund verschiedener Umstände im Tagesverlauf häufig nicht so abgeflogen werden, wie sie geplant wurden. Dies führt zu einer Kumulation der Verspätungen bis in die Abendstunden.
Notwendig ist deshalb ein Ansatz, der Massnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses im Tagesverlauf umfasst. Diese könnten die Optimierung der Abfertigungs- und Sicherheitskontrollprozesse, der Einsatz intelligenter Verkehrsmanagementsysteme sowie die Implementierung eines optimierten Gepäckfördersystems sein. Damit könnte die Verspätungsproblematik nachhaltig gelöst werden. Eine Betriebszeitenverkürzung gehört nicht zu diesen Massnahmen, sondern verschärft die Problematik des Verkehrsflusses weiter und hätte darüber hinaus fatale Folgen für die Schweizer Fluggesellschaften, den Flughafen Zürich, die Flughafenregion und die international vernetzte Schweiz.
Bernd Bauer
CEO Edelweiss
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