Die Beratungen im Kantonsrat dauern an. Gleichzeitig gerät das Projekt der Pistenverlängerungen am Flughafen Zürich vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Einzelne Akteur:innen vermischen Argumente – und nicht alle Aussagen halten einer faktenbasierten Überprüfung Stand. Umso wichtiger, dass über die Auswirkungen des Projekts Klarheit herrscht.
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Sicherheit ist kein Zufallsprodukt
Kritische Stimmen zweifeln an der Sinnhaftigkeit der Pistenverlängerungen und merken an, dass der Betrieb «heute schon sicher» sei. In der Tat hat die Sicherheit von Mensch und Material in der Luftfahrt höchste Priorität. Das Flugzeug gehört zu den sichersten Verkehrsmitteln. Das ist kein Zufall. Technologischer Fortschritt, systematische Sicherheitsüberprüfungen sowie das Lernen aus Fehlern sind entscheidend. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von Vor- und Unfällen muss stetig minimiert werden. Und genau hier setzen die Pistenverlängerungen an: Eine Sicherheitsüberprüfung von 2012 definierte die Pistenverlängerungen als eine wichtige Massnahme zur Erhöhung der Sicherheitsmarge und Verbesserung der betrieblichen Abläufe am Flughafen Zürich.
Kapazität des Gesamtsystems nicht tangiert
Unterstellt wird, dass mit den Pistenverlängerungen eine «versteckte Kapazitätserhöhung» verfolgt würde. Das ist falsch, denn zum einen besteht kein Zusammenhang zwischen Pistenlänge und Anzahl Flugbewegungen. Zum anderen ändert das Projekt nichts an den für den Flughafen geltenden Rahmenbedingungen. Die Rahmenbedingungen des Flughafens Zürich hat der Bund im Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) vorgegeben. Die darin tagsüber vorgesehene (leichte Erhöhung der) Kapazität auf 70 Flugbewegungen pro Stunde steht in keiner Verbindung zum Projekt der Pistenverlängerungen. Relevant hierfür sind andere Massnahmen, nämlich Schnellabrollwege und die Entflechtung der Flugrouten.
So fliegen, wie politisch vorgesehen
Fakt ist: Durch die Pistenverlängerungen können die heute bestehenden Instabilitäten im Ostkonzept vermindert werden. Mit einem kreuzungsfreieren Betrieb und kürzeren Rollzeiten für schwere Langstreckenflugzeuge wird die Pünktlichkeit im Ostkonzept verbessert und die Verspätungen am Abend dadurch reduziert. Dies wirkt sich positiv auf die Lärmsituation aus. Die Pistenverlängerungen verhelfen zu einer konsequenteren Abwicklung des Flugbetriebs, wie es politisch vorgegeben ist: Südkonzept am frühen Morgen, Nordkonzept den Tag hindurch und Ostkonzept am Abend. Dichtbesiedelte Gebiete im Süden werden damit am Abend weniger überflogen.
Darum ist das Projekt wichtig
Die Pistenverlängerungen sind eine Massnahme mit mehrfachem Nutzen. Sie verbessern die Sicherheitsmarge und die Pünktlichkeit des Flugbetriebs. Dadurch reduzieren sich die Verspätungen am Abend – die Bevölkerung profitiert von mehr Nachtruhe.
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