Als Spin-off Unternehmen der ETH Zürich industrialisiert Synhelion eine einzigartige und patentierte Technologie zur Herstellung von nachhaltigen Treibstoffen mit Fokus auf Sustainable Aviation Fuel (SAF). Synhelion plant die Technologie innerhalb der nächsten fünf Jahre zu skalieren, konkurrenzfähig auf dem Markt zu etablieren und grosse Mengen an Solartreibstoffen zu produzieren, die kein fossiles CO2 mehr emittieren. Werden die heute verwendeten SAF weitestgehend aus biologischen Abfällen hergestellt, sind synthetisch hergestellte SAF der Schlüssel für eine grossflächige Skalierung. Synhelion gehört mit seinen Solartreibstoffen zu den Pionieren bei der Herstellung von synthetischen SAF.

Auf dem Weg zur Skalierung

Im Juni 2024 hat Synhelion mit „DAWN“ die weltweit erste industrielle Anlage zur Herstellung von nachhaltigen Solartreibstoffen eröffnet. Die Anlage steht in Jülich, im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Mit dieser Anlage demonstriert Synhelion den integrierten Betrieb und die Robustheit der Sun-to-Liquid-Technologie. Ebenfalls werden die Wertschöpfungsketten gemeinsam mit wichtigen Schlüsselkunden entwickelt und die Solartreibstoffe aus der Anlage «DAWN» sollen für Showcases in entsprechenden Transportsektoren eingesetzt werden. Ab 2025 plant Synhelion den Bau der ersten kommerziellen Produktionsanlage für Solartreibstoff in Spanien. So wird der Schweizer Hub-Carrier Swiss beispielsweise als erste Fluggesellschaft weltweit mit dem dort produzierten Solarkerosin von Synhelion fliegen, während der Fokus der Flughafen Zürich AG auf dem synthetischen Dieseltreibstoff liegt. Die Ambitionen sind hoch: Bis 2040 soll mit der Synhelion-Technologie eine Produktionskapazität von 40 Millionen Tonnen Solartreibstoff pro Jahr entwickelt werden, womit mehr als die Hälfte des europäischen Flugtreibstoffbedarfs gedeckt werden könnte.

Aus Sonnenlicht wird Kerosin

Seit 2020 unterhält die Flughafen Zürich AG eine Kooperationsvereinbarung mit Synhelion. Als Flughafen-Vertreter waren Kevin Fleck, CFO, und Emanuel Fleuti, Leiter Nachhaltigkeit und Umwelt zu Gast an der Einweihungsfeier der Produktionsanlage in Jülich. Sie konnten sich ein Bild vor Ort machen, wie die Technologie aussieht, mit der dereinst grössere Mengen an Solartreibstoff produziert werden. Beim Sun-to-Liquid-Prozess wird mittels Solarenergie Hochtemperatur-Prozesswärme von über 1’000 °C erzeugt, welche in einem thermochemischen Reaktor die Energie zur Erzeugung von Synthesegas, einem Gemisch aus H2 und CO, liefert. Das Synthesegas wird dann mit industriellen Verfahren in ein synthetisches Rohöl (Syncrude) verflüssigt, welches anschliessend in einer bestehenden Raffinerie zu zertifizierten Treibstoffen, z.B. Kerosin (Jet A1) oder Diesel, weiterverarbeitet und in die bestehenden Verteilnetze eingespeist wird. Als Ausgangsstoff für die Herstellung der Solartreibstoffe ist eine erneuerbare Kohlenstoffquelle nötig, die kein zusätzliches fossiles CO2 emittiert.

Emanuel Fleuti, Leiter Nachhaltigkeit & Umwelt, und Kevin Fleck, CFO, vor der Synhelion-Produktionsstätte in Jülich

Jülich

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