In den nächsten 18 Jahren steht der Flughafen Zürich vor der Herausforderung, die Energieversorgung auf eine fossilfreie Grundlage umzustellen. Einer der Schlüssel liegt dabei in der Nutzung des Untergrunds. Da der Flughafen in einem Riedgebiet gebaut ist, müssen grosse Gebäude mit hunderten Pfählen abgestützt werden. Was als Nachteil daherkommt, ist geothermisch ein Vorteil: Bei den zwei innovativsten Neubauten am Flughafen Zürich der letzten 20 Jahre wurden die Fundationspfähle gleichzeitig als Energiepfähle ausgerüstet. Mit Erfolg!

Das Dock E wurde schon vor mehr als zwanzig Jahren mit Energiepfählen gebaut.

Energiepfähle

1 von 1

Ausgezeichnete Premiere im Dock E

Der Grossteil der benötigten Wärmeenergie wird am Flughafen Zürich durch ein Heizkraftwerk mit fossilen Brennstoffen bereitgestellt. Doch der Anteil der mittels geothermischen Strukturen erzeugten Wärme und Kälte steigt stetig. Das erste grosse geothermische Projekt feierte 2002 im Dock E Premiere. Die Energiepfähle dienen gleich-zeitig als Stützen und reichen bis 30 Meter in die Erde hinein. Der Untergrund dient dem Dock mittels Wärmepumpen als saisonaler Speicher: Im Sommer wird die Abwärme aus dem Gebäude gesammelt, im Winter fürs Heizen genutzt. Kein Wunder, wurde das Projekt 2010 mit dem Schweizer Geothermiepreis ausgezeichnet.

Der Circle ist LEED Platin und MINERGIE zertifiziert.

Energiepfähle

1 von 1

Die modernsten Pfahlbauer Europas

Die Anlage im Circle nutzt ebenfalls Energiepfähle, die bis knapp 50 Meter in den Boden ragen. Sie ist eine der modernsten und leistungsfähigsten Energiepfahlanlagen Europas: Je nach Witterung werden künftig 75 % bis 100 % der Wärme und Kälte aus der Erde stammen! Eine vierte geothermische Anlage läuft im Gebiet Cheibenwinkel. Zwar ist sie die kleinste, aber sie war immerhin die erste ihrer Art am Flughafen. Auf dem Werkhofgelände, wo sich auch ein Rechnungszentrum befindet, ist ein Erdsondenfeld in Betrieb – mit Bohrungen bis zu 250 Meter Tiefe. Die Abwärme des Gebäudes wird im Untergrund saisonal gespeichert und fürs Heizen eingesetzt.

Via Untergrund die Oberhand

Mit Wärmepumpen, die mittels Energiepfählen oder Erdbohrungen den Untergrund als Energiequelle nutzen, können wir am Flughafen Zürich Gebäude mit Wärme und Kälte versorgen. Energieeffizient, emissionsfrei und klimafreundlich. Auf diese Lösungen möchten wir weiter setzen – Sondierbohrungen sind geplant. Dabei klären wir, ob sich geothermische Strukturen im Untergrund sogar grosstechnisch und als Teilersatz des jetzigen Heizkraftwerks realisieren lassen.