Die Luftfahrt ist abhängig von fossilen Treibstoffen. Das muss sich ändern. Nur so können CO2-Emissionen beim Fliegen in genügendem Ausmass reduziert werden. Nachhaltige Alternativen gibt es bereits: Sustainable Aviation Fuels – kurz SAF – nennt sich die Technologie, die für eine bessere CO2-Bilanz sorgen soll. Aber es gibt noch viel zu tun. Der Flughafen Zürich packt nach Kräften an.

Fossilfreie Treibstoffe existieren bereits heute. Aktuelle biogene SAF reduzieren die CO2-Emissionen um bis zu 80%. Bei synthetischen Treibstoffen in der Zukunft, hergestellt mit erneuerbaren Energien, fällt praktisch gar kein CO2 mehr an. Und die technischen Eigenschaften der SAF sind absolut gleichwertig im Vergleich zu Kerosin. Deshalb können SAF auf den Flughäfen auch mit der bestehenden Infrastruktur verwendet werden.

Für die Betankung mit SAF ist keine neue Infrastruktur nötig, der Treibstoff wird über das bestehende Unterflursystem betankt.

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Nachhaltig in den Himmel

Seit 2016 arbeiten wir am Flughafen Zürich mit unseren Partnern an besseren Voraussetzungen für die Versorgung mit SAF. 2020 wurde zum ersten Mal ein Businessjet mit nachhaltigem Treibstoff betankt. Beim verwendeten SAF handelte es sich um Bio-Treibstoff der zweiten Generation, aus altem Speiseöl und tierischen Abfällen. 2021 wurden erstmals Linienflüge der SWISS mit SAF betankt. Der Tatbeweis ist also erbracht: Aus technischer und rechtlicher Sicht ist die Betankung mit SAF problemlos möglich.

SAF an den Start bringen

Den Treibstoff für die SWISS lieferte die finnische Firma Neste. Sie ist Vorreiterin von biogenen Kraftstoffen und hat mit mehreren Firmen in der Aviatikbranche Vereinbarungen getroffen. Um ihre SAF in der Schweiz tanken zu können, waren umfangreiche Vorarbeiten nötig. Die Flughafen Zürich AG war treibende Kraft, sodass heute der Zulassungsprozess mit den diversen Amtsstellen definiert ist: Neste hat als bisher einziger Hersteller eine Erlaubnis für seinen Treibstoff erhalten. Der Prozess für die Zulassung in der Schweiz ist nun auch für andere Produzenten klar.

Bis zu 50 % SAF

SAF verkauft und vertankt man als «Blend» (Mischung). Sie werden also mit herkömmlichem, fossilem Kerosin gemischt. Bei Neste liegt der SAF-Anteil bei 36 %. Der «Blend» wird in die regulären Tanklager eingespeist. Der für SAF verwendete, erneuerbare Rohstoff hat während seiner Entstehung bereits CO2 gebunden. Das macht ihn fast CO2-neutral. Flugzeuge sind so zertifiziert, dass das Kerosin mit bis zu 50 % mit SAF gemischt werden darf.

Wir fördern günstigere Wege

Für den Erfolg von SAF bestehen zwei Hindernisse. Zum einen ist der Preis rund drei Mal höher als für herkömmliche Treibstoffe. Und zum anderen sind die Rohstoffe nur begrenzt verfügbar. Gefragt sind also neue Wege. Es braucht ein Zeichen an die Produzenten, dass eine bestimme Menge SAF nachgefragt wird. Genau das wird im aktuellen CO2-Gesetz mit einer sogenannten Beimischquote vorgeschlagen. Fluggesellschaften sollen verpflichtet werden, einen über die Jahre zunehmenden Anteil an SAF dem Kerosin beizumischen. Die Flughafen Zürich AG unterstützt eine mit der EU harmonisierte Beimischquote.

Synthetisch in die Zukunft

Wir unterstützten auch den Treibstoffhersteller Synhelion auf der Suche nach nachhaltigen Lösungen. Der Schweizer Pionier verfolgt eine Technologie, um aus Luft und Sonnenlicht synthetisches Gas zu gewinnen. Das Gas lässt sich zu Treibstoff weiterverarbeiten, der in gängigen Motoren verbrannt werden kann. Bei der Produktion des Treibstoffs wird CO2 aus der Luft gebunden: Der so produzierte Kraftstoff wäre praktisch emissionsfrei. Wir sind überzeugt, dass Synhelion eine grosse Rolle in der Ablösung von Kerosin spielen wird. Und wir bleiben dran!