Vom begradigten zum naturnahen Flusslauf
Als gerader Strich in der Landschaft fliesst die Glatt auf der Westseite des Flughafengeländes entlang. Im Zuge der Glattkorrektionen vor 150 Jahren wurde das Flussbett abgesenkt und kanalisiert. Mit der Revitalisierung im Abschnitt Opfikon bis Rümlang wird wieder ein naturnaher Flusslauf entstehen, dem künftig fast die doppelte Fläche an Gewässerraum zur Verfügung steht, was einen Gewinn für die Artenvielfalt von Flora und Fauna bedeutet. Gleichzeitig wird auch das Naherholungsgebiet aufgewertet: Neben Plätzen zum Verweilen lädt der neue Glattraum mit spannenden Einblicken in die Natur und deren Entwicklung auch zum Entdecken und Erleben ein.
Das Projekt als ökologische Ersatzmassnahme
Die Flughafen Zürich AG muss ökologische Ersatzmassnahmen leisten, um die bei ihren Bauvorhaben beanspruchten, schützenswerten Lebensräume zu kompensieren. Mit der Glattrevitalisierung kommt ein Projekt zur Umsetzung, das in unmittelbarer Nachbarschaft des Flughafens liegt und damit auch ökologische Defizite vor Ort ausgleicht. Die Flughafen Zürich AG investiert 50 Millionen Franken in dieses Projekt.
Das Revitalisierungsprojekt beansprucht landwirtschaftliche Nutzflächen. Der dabei entstehende Bodenabtrag wird zur Aufwertung von Fruchtfolgeflächen im Furttal verwendet.
Welche Massnahmen beinhaltet dieses Revitalisierungsprojekt?
- Neu gestaltete Flussbiegungen (Mäander), Ufervegetation, flache Uferzonen und Riedwiesen
- Zwei neue Rastplätze im Bereich Tolwäng und Fromatt mit Grillplätzen, Sitzgelegenheiten und Zugang zum Wasser
- Neu angelegte Wege beidseits der Glatt
Das Projekt in Zahlen:
Länge | 3'250 m |
Breite Gewässerraum | 50 bis 170 m |
Fläche | 31.3 ha |
Bauzeit | ca. 3 Jahre |
Vegetation |
950 neue Bäume |
Baukosten | 50 Mio. CHF |
Die Bauabschnitte und Bauphasen
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Das Bauprojekt verläuft in drei Bauabschnitten. Innerhalb jedes Bauabschnitts durchlaufen die Arbeiten drei wesentliche Phasen. Diese sind auf Vogelbrut- und Fischschonzeiten sowie auf die Vorgaben zum Bodenschutz abgestimmt.
- In Phase 1 finden Fäll- und Rodungsarbeiten statt, um die Fläche für die Bauarbeiten am neuen Glattlauf, an den Riedwiesen und Wegen vorzubereiten.
- Phase 2 konzentriert sich auf die Umgestaltung des Flusslaufs. Diese Arbeiten umfassen den Aushub sowie die Umlegung des Wasserlaufs.
- In Phase 3 werden der alte Flusslauf aufgefüllt, die Ufer und Riedwiesen begrünt und die Velo- und Fusswege angelegt.
Der Mehrwert der Glattrevitalisierung
Vorgängig zum offiziellen Baustart und der Gestaltung des naturnahen Flusslaufes sind entlang der Glatt Fäll- und Rodungsarbeiten notwendig. Das Astmaterial, die Stämme und die Wurzelstöcke werden schlussendlich den neuen Glattlauf strukturieren. Sie werden zum Lebensraum für Flora und Fauna und dienen als Schattenspender, Laichplatz oder Rückzugsort. Die gerodeten Flächen werden im späteren Projektverlauf wieder mit heimischen Pflanzenarten begrünt.
Nach dem sorgfältigen Bodenabtrag wird das Flussbett ausgehoben und anschliessend der neue naturnahe Glattlauf gestaltet. Es werden Kurven und Bögen in den Flusslauf modelliert. Schliesslich wird das Gewässer in das neu geschaffene Gerinne umgeleitet. Die natürliche Fliessbewegung trägt nun zur Bildung von Mäandern bei. Das sind natürlich entstandene Flussschleifen.
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«Die Bauvorhaben am Flughafen Zürich erfordern ökologische Ersatzmassnahmen. Ich freue mich, dass wir mit der Revitalisierung der Glatt eine sehr wichtige Massnahme in unmittelbarer Flughafennähe umsetzen können. Das stärkt unsere Verbundenheit mit der Region und schafft einen nachhaltigen Mehrwert für Natur und Mensch.»
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Lukas Brosi
Chief Executive Officer (CEO)
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