Rund um den Boden –empfindliche Ressource

Der Zustand der Böden am Flughafen Zürich ist dank wiederholter Studien und Untersuchungen relativ gut bekannt. Die Richtwerte für Schadstoffe im Boden werden mehrheitlich eingehalten. Bekannt ist jedoch seit längerem, dass die Pistenränder erhöhte Kupfer- und Zinkwerte aus dem Flugbetrieb aufweisen (Brems- und Gummiabrieb der Flugzeuge aus der Vergangenheit). An einigen Stellen wurden erhöhte Werte von Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) gemessen, so z. B. wo im Winter geräumter Schnee gelagert wird. Die Belastungen sind moderat und in der Grössenordnung mit stark befahrenen Strassen oder Kernbereichen von Siedlungen vergleichbar.

Alte Deponien, industrielle Tätigkeiten oder Unfälle in der Vergangenheit sind der Grund dafür, dass auf dem Flughafengelände diverse Standorte im Kataster der belasteten Standorte verzeichnet sind. Der Kataster wird vom BAZL geführt (siehe Link). Die meisten Standorte sind inzwischen gut untersucht und wo nötig saniert. Das grösste Projekt umfasste die Sanierung einer ehemaligen Tanklager-Altlast in drei Etappen von 2000 bis 2005 für rund CHF 7.8 Millionen.

Im Unterschied zu belasteten Standorten werden belastete Böden erst im Rahmen der Planung oder Umsetzung eines Bauprojektes als solche erkannt. Der Schadstoff gelangte in der Vergangenheit in den Boden und blieb bisher unerkannt. Stösst man nun bei Bauarbeiten auf solch belasteten Boden, so bietet die Flughafen Zürich AG unverzüglich externe Bodenfachleute auf, welche vor Ort und mit Laboruntersuchungen Art und Ausmass der Verschmutzung feststellen. Gemäss Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) wird der belastete Boden anschliessend der geeigneten Verwertung oder Behandlung zugeführt.

Wird im Rahmen von Bauvorhaben unbelasteter fruchtbarer Boden abgetragen, so besteht die gesetzliche Pflicht, diesen geeignet zu verwerten. Die Flughafen Zürich AG führt deshalb regelmässig Bodenaufwertungsprojekte durch. Dies bedeutet, dass der fruchtbare Boden vom Flughafen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in der näheren Umgebung ausgebracht wird, um dessen Eignung für den Ackerbau zu verbessern. Oft können auf diesem Weg gleichzeitig Fruchtfolgeflächen geschaffen werden, also Ackerflächen, welche in ihrer Funktion als Grundlage für die Nahrungs- und Futtermittelproduktion geschützt sind.