Es ist ein beeindruckender Gebäudekomplex mit sechs Hochbauten auf neun bis zehn Stockwerken und einer Fläche von insgesamt 180’000 Quadratmetern. Diesen Dimensionen zum Trotz fügt sich der Circle elegant und mit erstaunlicher Leichtigkeit in seine Umgebung ein. Im Innern des Gebäudekomplexes wähnt man sich in den urbanen Gassen einer modernen Grossstadt. Hat man sie passiert, stehen die Besucher:innen überraschend am Rande einer 80’000 Quadratmeter grossen Grünfläche: dem Park im Circle.
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Über den Architekturwettbewerb
Im Jahr 2010 überzeugte das japanische Architekturbüro Riken Yamamoto & Field Shop mit ihrem Entwurf die Jury des Architekturwettbewerb für den Circle. Das Team setzte sich gegen mehr als 90 hochkarätige Bewerbungen aus zwölf Ländern durch. Vierzehn Jahre später ist Riken Yamamoto nun für seine Werke mit dem Pritzker-Architektur-Preis geehrt worden. Die Auszeichnung wird seit 1979 vergeben und ist mit 100'000 US-Dollar dotiert. In Fachkreisen gilt der Pritzker-Preis als höchste Ehre für Architekt:innen.
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Japanischer Weltbürger
Riken Yamamotos Bauten werden als Fusion aus traditioneller Ästhetik und moderner Architektur beschrieben. Yamamoto, der in China geboren und in Japan ausgebildet wurde, unternahm bereits früh ausgedehnte Reisen - weniger, um berühmte Denkmäler zu besichtigen, sondern vielmehr, um die Kultur und das Alltagsleben von Gemeinschaften auf anderen Kontinenten aus erster Hand zu erfahren. Von Nord- bis Südamerika, über das Mittelmeer bis zum Nahen Osten und Asien hat Yamamoto die Wurzeln und die Geschichte des Gemeinschaftslebens erforscht, um seinen eigenen Beitrag zur Modernisierung der zeitgenössischen Stadt durch Architektur zu leisten. Für ihn hat ein Gebäude immer auch eine öffentliche Funktion, selbst dann noch, wenn es privat ist.
Design trifft auf Nachhaltigkeit
Der Circle überzeugt nicht nur durch seine aussergewöhnliche Architektur, sondern auch mit seiner ökologischen Nachhaltigkeit. Es ist das grösste LEED-Platin-zertifizierte Gebäude in Europa. LEED steht für Leadership in Energy an Environmental Design und ist eines der wichtigsten Bewertungssysteme für Gebäude weltweit. Bereits beim Bau des Circles wurde konsequent auf eine nachhaltige Bauweise geachtet. Für den Betrieb wird fast ausschliesslich regenerative Energie genutzt. Dank wassersparender Armaturen und Grauwassernutzung für die Toiletten sowie die Bewässerung konnte ausserdem der Bedarf an Trinkwasser um nahezu die Hälfte reduziert werden.
Seit der Grundsteinlegung 2017 setzt der Circle neue Massstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. Jetzt gilt dem Bauwerk dank seines visionären Machers auch in der Architektur-Szene grosse Aufmerksamkeit.
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