Die Faszination für das Tor zur Welt wurde Penelope Lioulioukis buchstäblich in die Wiege gelegt. Sie arbeitet seit bald 15 Jahren für den Flughafen Zürich als Assistentin in den Bereichen Masterplanung, Flight Operations sowie Safety & Security, sorgt als Airport Guide für einen reibungslosen Betrieb im Passagierbereich und ist Mitglied der Personalvertretung. Am meisten schätzt sie in ihrem facettenreichen Berufsalltag den direkten Kontakt mit den Passagieren: «Mir ist es auch schon passiert, dass sich Leute überschwänglich bedankt haben, obwohl ich sie nur bei einer Kleinigkeit unterstützt hatte. Die Wertschätzung für den eigenen Einsatz unmittelbar zu spüren, erfüllt mich mit grosser Freude», sagt Penny, wie sie von vielen genannt wird.
Griechisch als Schlüssel
Penelopes Eltern Mary und Panos Michalopoulos emigrierten 1962 aus Griechenland. Dort waren sie am Flughafen in Athen im Duty-Free-Geschäft und bei British Airways im Büro tätig. Ende der Sechzigerjahre rekrutierte die damalige Swissair Mitarbeitende mit besonderen Sprachkenntnissen. Das Paar, welches als Gastarbeitende nach St. Gallen kam, konnte mit der Muttersprache Griechisch und ihrem beruflichen Background in der Luftfahrt auftrumpfen und wurde eingestellt. Bis zur Pensionierung war Penelopes Vater in der Fracht West für die statistische Erfassung der Güter zuständig und ihre Mutter arbeitete im Bereich Passagierabfertigung.
Mary Michalopoulos vor einer Douglas DC-8 der Swissair sowie dem historischen Tower in den 1960er-Jahren und vor einem Fahrzeug des damaligen Verkehrsdienstes, heute Airport Authority (Bild 1); Panos Michalopoulos in seinem Büro in der Fracht (Bild 2); Penelope in ihrer ersten Uniform in der Abteilung Masterplanung (Bild 3).
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Wie die Mutter, so die Tochter und Enkelin
Penelope Lioulioukis schwelgt in ihren Erinnerungen: «Damals konnte ich nach der Schule einfach zu meiner Mutter hinter den Schalter ins Büro huschen, ohne Sicherheitskontrolle oder Ausweischeck, und ihr über die Schultern blicken. So ist meine Begeisterung für den Flughafen immer weitergewachsen.» Schon in ihrer Kindheit sei sie häufig verreist. Neben den Besuchen bei der Familie in Griechenland hätte sie die Ferien in fernen Ländern und das Kennenlernen von anderen Kulturen sehr genossen, berichtet die 58-Jährige. New York zählt zu ihren Lieblingsdestinationen, als Kind war sie von Hong Kong besonders beeindruckt: «Der Unterwassertunnel, welcher zwei Inseln verbindet, hatte es mir damals besonders angetan. Ich konnte es kaum fassen, dass es möglich ist, unter dem Meeresgrund durchzufahren.»
Eleonora Lioulioukis unterstützte als Airport Guide das Lenken der Passagierströme (Bild 1); Penelope ist heute am Hauptsitz der Flughafenbetreiberin im Circle wie auch im Passagierbereich in den Terminals im Einsatz (Bild 2).
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Ihrer Tochter Eleonora Lioulioukis hat Penelope das «Flughafengen» vererbt. Schon im Alter von vier Monaten sei die heute 31-Jährige zum ersten Mal geflogen, um die Verwandtschaft zu besuchen. Nach Abschluss ihrer kaufmännischen Ausbildung hat Eleonora den Weg an den Flughafen gefunden und sich im selben Beruf wie ihre Mutter als Airport Guide den Anliegen der Reisenden angenommen. Ob auch die nächste Generation der Familie Lioulioukis das Kerosin im Blut haben wird?
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