Enteiserabwasser richtig behandeln
Mit der Erarbeitung des Generellen Entwässerungsplanes (GEP) Flughafen Zürich (1995-1999) entwickelte die Flughafen Zürich AG ein weltweit einzigartiges Behandlungskonzept für Enteiserabwasser mittels Verregnung. Nachdem im Zuge der 5. Bauetappe (2000-2004) eine erste Etappe umgesetzt wurde, konnte nach 2-jähriger Bauzeit auf die Wintersaison 2014/2015 auch der Ausbau auf den Endzustand abgeschlossen werden.
Nach 5-jährigem Pilotbetrieb mit der ersten Etappe konnte die Funktionstüchtigkeit des Behandlungskonzeptes erfolgreich nachgewiesen werden. In der Folge erteilte die Aufsichtsbehörde die definitive Betriebsbewilligung für 15 Jahre. Mit der Überarbeitung des GEP Flughafen Zürich (2005-2009) verpflichtete sich die Flughafen Zürich AG zur Umsetzung einer zweiten Etappe bzw. zum Ausbau der Behandlungsanlagen. Dieser Ausbau hatte zum Ziel, den Behandlungsgrad von 75% auf 95% zu erhöhen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde das gesamte Vorfeld südlich der Piste 10/28 wie auch die Piste 10/28 als Hauptstartpiste der Behandlung angeschlossen. Dafür wurden 4‘500 m3 unterirdisches Stapelvolumen, 25 ha neue Verregnungsflächen und ein neues Retentionsfilterbecken erstellt.
Für die Gewährleistung eines sicheren Flugbetriebs werden zur Flugzeug- und Flächenenteisung Mittel auf Kohlenstoffbasis eingesetzt (Propylenglykol bzw. Kaliumformiat). Diese Mittel sind biologisch abbaubar und für die Behandlung über Verregnung geeignet. Die Enteiserabwasserbehandlung ist abhängig vom Belastungsgrad aufgeteilt in drei Behandlungswege: Schwach belastetes Abwasser wird über Retentionsfilterbecken, mittel bis stark belastetes Abwasser über die Verregnung gereinigt. Sehr stark belastetes Abwasser, welches nur auf den zentralen Enteiserplätzen anfällt, kann auf Platz aufbereitet und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden.