Gute Gründe in der Übersicht
Erstmals nach rund 50 Jahren soll das Pistensystem am Flughafen Zürich angepasst werden. Um die Sicherheitsmarge im Flugbetrieb zu erhöhen, sollen zwei der drei Pisten um 400 bzw. 280 Meter verlängert werden. Die Pistenverlängerungen reduzieren die Komplexität des Flughafens Zürich, der mit seinen gekreuzten Pisten im weltweiten Vergleich zu den anspruchsvollsten gehört.
In einer umfassenden Sicherheitsüberprüfung am Flughafen Zürich wurden Massnahmen definiert, um die Sicherheit im Betrieb mit dem komplexen Pistensystem zu erhöhen. Eine wesentliche Massnahme sind die Pistenverlängerungen, die der Bund daraufhin als Sicherheitsanforderung an den Flughafen Zürich definiert hat.
Mehr Sicherheit, mehr Pünktlichkeit, mehr Nachtruhe
Dank den verlängerten Pisten muss bei ungünstigen Wetterverhältnissen weniger vom Ostkonzept (Landungen aus Osten) abgewichen werden. Dadurch können Kreuzungen am Boden und in der Luft vermieden werden und der Flugbetrieb wird pünktlicher. Langstreckenflugzeuge sind am Abend früher in der Luft, was ebenfalls zur Pünktlichkeit beiträgt.
Weniger Verspätungen am Abend führen zu mehr Nachtruhe, wovon die ganze Bevölkerung profitiert. Keinen Einfluss haben die Pistenverlängerungen auf die Anzahl Flüge. Mit oder ohne verlängerte Pisten können gleich viele Flugzeuge starten und landen. Finanziert wird das Projekt durch die Flughafen Zürich AG. Es entstehen keine Kosten für die Steuerzahlenden.
Fragen und Antworten zu den Pistenverlängerungen
Ist die Sicherheit am Flughafen Zürich nicht bereits heute gewährleistet?
- Ja, der Flughafen Zürich ist sicher. Aber die Sicherheitsmarge ist gemäss dem Sicherheitsbericht gering und muss weiter erhöht werden.
- Kreuzende Pisten sind ein Sicherheitsrisiko. Eine Sicherheitsüberprüfung von 2012 definierte die Pistenverlängerungen als eine zentrale Massnahme zur Erhöhung der Sicherheitsmarge am Flughafen Zürich.
- Das Pistensystem am Flughafen Zürich ist kompliziert und besteht aus drei verschieden langen Pisten. Je nach Tageszeit, Wetterverhältnissen und Grösse der Flugzeuge müssen sie unterschiedlich genutzt werden. Das An- und Abflugregime wechselt immer wieder. Am Boden und in der Luft führt das zu Umstellungen und unnötigen Kreuzungspunkten.
- Mit längeren Pisten können ungeplante Pistenwechsel und Kreuzungen vermieden werden. Zudem wird der Bremsweg auf der Landepiste bei einem «Overrun» (Überschiessen der Piste) länger. Potenzielle Risiken werden so weiter reduziert.
Sind die Pistenlängen heute für alle Flugzeugtypen ausreichend?
Würde ein Ausbau die heutige Verspätungssituation weiter verschärfen?
Behält der Flughafen auch ohne Pistenverlängerungen langfristige und angemessene Entwicklungsmöglichkeiten?
Führen die Pistenverlängerungen zu einem Kapazitätsausbau?
Nehmen Lärm und Umweltbelastung durch die Pistenverlängerungen zu?
Geht durch die Pistenverlängerung wertvolles Kulturland verloren?
Wieso investiert die Flughafen Zürich AG so viel Geld, auch wenn keine Rendite resultiert?
Wieso gibt die Flughafen Zürich AG keine Versprechen für weniger Verspätungen, eine klare Einhaltung der Nachtruhe und für keine Zunahme der Flugbewegungen ab?
Der Sachplan des Bundes (SIL) gibt eine Kapazität von 70 Flugbewegungen pro Stunde vor. Ermöglichen die Pistenverlängerungen diese Anzahl?
